Über Rügen
Winter auf Rügen
Wer nur im Sommer auf Deutschlands größte Insel reist, hat eigentlich etwas versäumt. In der kalten Jahreszeit ist ein Besuch auf Rügen noch viel erholsamer als im Sommer. Endlich hat man auch mal die Zeit und Ruhe, sich mit der Geschichte der Ostseeinsel zu beschäftigen. Und Rügener Whisky gibt's auch.
Es ist herrlich im Winter auf Rügen, wenn man sich mit derlei Inselhistorie befassen kann. Wenn das Handtuch eingerollt, der letzte Sand aus dem Polohemd geschütteltd und das letzte Salzwasser aus den Augen gewaschen ist und endlich der schwarze Rollkragenpullover, der neue rote Schal und die blaue Windjacke, die seit zwei Jahren ungenutzt im Schrank hängt, herausgenommen und zur Sommer-, ähm, Winterfrische auf Deutschlands größte Insel mitgenommen werden.
Die Sonne wirft ihr kaltes Licht auf die Stämme grüner Kiefern, auf die sich der zu Raureif gefrorene Küstennebel wie ein schützender Mantel gelegt hat, während die von Rasmus, dem slawischen Windgott, aufgepeitschte Ostsee einen grandiosen Anblick bietet. Kein Sonnenbadender trübt mit seinem geröten Körper auf buntgemustertem Grund den Blick, das Auge fällt vielmehr auf andere einsame Spaziergänger. Paare meist, die wahlweise mit Hund, Kinderwagen oder gleich beidem sich ihren Weg am Meer entlang bahnen, die gute Luft einzuatmen und den Gedanken freien Lauf zu lassen. Also, soooo schön ist der Winter auf Rügen!
Hinweis: Texte wurden aus dem Buch "Rügen" des DuMont Reiseverlage in Ostfildern entnommen.